Growth Hacking / Growth Marketing

Growth Hacking – ein Thema im Online-Marketing, das polarisiert und gleichzeitig spaltet.

Du hast ein vollkommen neue Website, Null Bekanntheit und große Wachstumsziele? Um den gewünschten Umsatz und die Popularität zu erreichen, könnte die Antwort: Growth Hacking lauten! Worum es dabei geht und weshalb viele Online-Marketer eine „Hassliebe“ dafür empfinden, darauf wollen wir in diesem Beitrag näher eingehen.

Was ist Growth Hacking?

Die Bezeichnung „Growth Hacking“ kommt aus dem Englischen und bedeutet frei übersetzt die Verbreitung von Inhalten mit dem expliziten Ziel, Wachstum von Usern, Lesern, Klicks zu generieren.

Wiki definiert Growth Hacking wie folgt:

„Growth Hacking ist eine Marketing-Technik, die von Startups entwickelt wurde, um mit Kreativität, analytischem Denken und dem Einsatz von Social Media den Absatz zu fördern und Bekanntheit zu erlangen.“

Elegant beschrieben, aber der Zusatz „Hacking“ impliziert bereits, dass die Technik eine gnadenlose Strategie verfolgt, um den Bekanntheitsgrad eines Produkts oder einer Dienstleistung zu erhöhen. Aber ist wirklich jedes Mittel recht, um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu erlangen? Laut Growth Hackern lautet die Antwort: Ja! Die systematische, zielgruppenorientierte Ansprache von potenziellen Konsumenten in den populärsten Social Media Kanälen wie Facebook, Twitter, LinkedIn zeige Erfolg … und koste wenig.

Genau an dieser Stelle scheiden sich die Geister. Jedes Unternehmen / jede Agentur muss für sich entscheiden, wo die eigenen, unternehmensethischen Grenzen liegen.

Fakt ist: Growth Hacking eröffnet viele Möglichkeiten, sprengt unter Umständen den Rahmen, erfordert unkonventionelles Handeln und neue Sichtweisen.

Zusammenfassung: Growth Hacking ist eine aggressive, wachstumsorientierte Technik, die auch mit begrenztem Budget erfolgreich den Bekanntheitsgrad steigert!

Was ist Growth Marketing?

In Deutschland ist „Growth Hacking“ eher unter der Bezeichnung „Growth Marketing“ bekannt. Ein Grund dafür ist sicher die negativ besetzte Bezeichnung des Worts „Hacking“, von dem man sich abgrenzen will. Zum anderen verdeutlich der Zusatz „Marketing“, dass diese Technik ein Teil des Online Marketings ist. Schließlich bilden wichtige Elemente aus SEO (Suchmaschinenoptimierung), Webseiten- und Suchbegriffsanalyse und Content-Strategien die Basis für Growth Marketing und bieten wichtige Synergien.

Wie funktioniert Growth Marketing

Die Dimensionen von Growth Marketing beschreibt Björn Tantau, Internet Marketing Spezialist – wie wir finden sehr anschaulich und einprägsam – in seinem aktuellen Newsletter, dessen Inhalte wir an dieser Stelle veröffentlichen. Den Download von „17 goldene Growth Marketing Regeln“ gibt es unter: http://bjoerntantau.com/downloads/17-goldene-growth-marketing-regeln-von-bjoerntantau-com.pdf

17 goldene Growth Marketing Regeln“ von Björn Tantau

„Growth Marketing“ leitet sich unmittelbar von „Growth Hacking“ ab, denn letztendlich geht es einfach nur darum, alle funktionierenden Methoden zu verfeinern, zu erweitern und immer intensiver anzuwenden – zum Wohle deines eigenen (Internet) Marketings …

Das tust du so lange, bis du dein Marketing-Ziel erreicht hast – und dann machst du weiter!

Vorab noch ein Hinweis: Einige dieser Regeln sind offensiv – das ist Absicht: Verwende sie also bitte nur, wenn du damit definitiv kein Problem hast …

Hier sind die 17 goldenen Growth Marketing Regeln:

1. Niemand hat auf dich oder dein Produkt gewartet!

Wenn du nicht aktiv auf potenzielle Kunden zugehst, dann wird niemand von dir und/oder deinem Produkt Kenntnis nehmen.

2. Alle Menschen wollen ihre grundsätzlichen essentiellen Bedürfnisse befriedigen!

Das gilt übrigens auch für dich und für dein digitales Wachstum ist es wichtig, diese Bedürfnisse zu befriedigen (oder ein bestimmtes davon).

3. Viele erinnern sich nicht daran, was sie im Internet gelesen haben!

Die meisten User nutzen das Internet als Unterhaltungskanal; entsprechend hartnäckig musst du deine Botschaft oder die Vorteile deines Produkts verbreiten.

4. Alle erinnern sich daran, wie sie sich fühlen!

Sei nützlich für deine User und mach etwas, dass ihnen weiterhilft oder ein akutes Problem löst – so bleibst du bei deinen Usern in positiver Erinnerung.

5. Marketing-Maßnahmen, über die sich alle beschweren, funktionieren sehr oft sehr gut!

Du musst bereit sein, Risiken einzugehen, dich so von der Masse abzusetzen und darfst keine Angst vor Gegenwind, Hatern und Neidern haben.

6. Alle klicken auf Werbung, auch wenn sie denken, es nicht zu tun!

Es kommt darauf, wie wertvoll deine Werbung ist – wenn sie den Usern nützt und ihnen Vorteile bietet, wird sie auch geklickt.

7. Die User lieben Lösungen und hassen Probleme wie die Pest!

Sorg einfach für Lösungen und erlöse die User von ihren Problemen: Je mehr du den Menschen hilfst, desto besser werden sie sich dauerhaft an dich erinnern.

8. Alle Marketing-Methoden funktionieren besser, wenn du ein gutes System hast!

Planlosigkeit ist der Tod jedes Wachstums: Je strategischer und sinnvoller du vorgehst, desto erfolgreicher wirst du sein.

9. Jedes System kann ausgehebelt werden!

Auch deins? Das kommt darauf an, wie gut es ist – grundsätzlich aber kannst du die Schwächen anderer Systeme für dein Wachstum ausnutzen.

10. Ausreichende Ressourcen lösen jedes Skalierungs-Problem!

Je mehr Zugriff du auf für dich passende und lukrative Ressourcen du hast, desto mehr User wirst du erreichen und zu Kunden machen können.

11. In der Regel folgen dir die User fast immer!

Wenn du ihnen etwas bieten kannst, das für sie von Vorteil ist: Versuche nicht, mit minderwertigen Inhalten zu überzeugen, denn das wird auf keinen Fall funktionieren.

12. Gute Marketer gehen an die Grenzen!

Dabei kann es passieren, dass Grenzen überschritten werden: Tu immer genau das, was im Rahmen deiner Wachstums-Strategie notwendig ist und was du mit deinem Gewissen vereinbaren kannst.

13. Großartige Marketer gewinnen!

Es kann sein, dass du nur dann gewinnst, wenn du eine Grenze überschreitest – tu das, wenn du mit den Konsequenzen leben kannst.

14. Es gibt kein organisches Wachstum!

Niemand „findet“ deinen Content einfach so, es gibt immer einen Hebel, der einen Prozess in Gang gesetzt hat: Sorg dafür, dass man auf dich und deinen Content/deine Produkte deutlich aufmerksam wird.

15. Viele große Firmen sind mit hartnäckigen/dubiosen Methoden erfolgreich geworden!

Egal, ob man Betriebssysteme oder Browser auf Computern vorinstalliert hat oder ob die User sich gegenseitig durch Einladungen auf Social Games „aufmerksam gemacht“ haben – solche Methoden haben zu viel Wachstum beigetragen.

16. Es gibt keine schlechte Presse!

Altes Schauspieler-Sprichwort: „Was ist schlechter als schlechte Presse? Gar keine Presse!“

17. Deine User wollen glücklich und zufrieden sein!

Gib deinen Usern und potenziellen Kunden genau das, was sie wollen: Mach sie glücklich und erreiche, dass sie sich wirklich wohlfühlen.

Content Management und Content Marketing Strategie

Teil I

Content Management und Content Marketing Strategie
Content Management und Content Marketing Strategie

Content Management und Content Marketing sind zwei Begriffe aus dem Onlinemarketing, die sich auf die Entwicklung, Positionierung und Verwaltungen von Website relevanten Inhalten beziehen.

Wie bereits im Artikel „Content is king“ beschrieben, sind informative und zugleich suchmaschinenoptimierte Inhalte Dreh- und Angelpunkt für einen erfolgreichen Internetauftritt. Dabei bieten sich verschiedene Möglichkeiten, Inhalte zu produzieren und platzieren.

Unter dem Begriff Content Marketing werden alle Maßnahmen zusammengefasst,
die durch Texte Mehrwert für eine Website generieren – für User und Suchmaschinen

Content Marketing Strategie

Bevor es mit der Texterstellung überhaupt losgehen kann, sollte eine Content Strategie für die Webseite erarbeitet werden. Darin werden alle Möglichkeiten betrachtet und ausgewertet, wie, wann und wo Inhalte geschrieben und platziert werden. Dabei sollte der Blick über die eigene Website hinausgehen. Wichtig für das Content Management sind nämlich auch soziale Medien wie Facebook und Twitter, Google Plus, themenrelevante Blogs, Online PR Maßnahmen etc. Da kommt einiges zusammen. Deshalb ist es wichtig, eine klare Content Strategie zu entwickeln, um Inhalte zielführend, konsequent und kontrollierbar zu produzieren und zu platzieren. Um einen Überblick über die Fülle an redaktionellen Inhalten und Veröffentlichungskanälen Onsite sowie Offsite zu behalten, empfiehlt es sich, einen Redaktionsplan zu erstellen.

Content Marketing – mit einem Redaktionsplan Ziele definieren, Content managen und den Überblick behalten

I. Content Strategie für den Internetauftritt

Die Content Strategie bezieht sich zum einen auf Inhalte, die auf der Webseite veröffentlicht werden sollen. Ziel ist es, den Leser über Produkte/Dienstleistungen zu informieren und zum Kauf bzw. zu einer Handlung (z.B. Mitglied werden, Newsletter abonnieren, spenden) aufzufordern. Die Content Strategie orientiert sich an der Webseiten-Struktur, die sich rudimentär wie folgt darstellt

  1. Startseite
  2. Angebot mit a. Kategorie- und b. Produktseiten
  3. Themenwelten (optional)
  4. FAQs oder Wissenswertes(optional)
  5. Landingpages (optional)
  6. Über uns (optional)
  7. Kontakt
  8. Impressum & Rechtliches

Für die Punkte 1 – 4 müssen anbieterspezifische Inhalte erstellt werden.

zu 1. Content-Strategie für die Startseite

Die Startseite ist die Visitenkarte des Unternehmens und beantwortet alle W-Fragen des Lesers: Wer –Was-Wann –Wo-Wie-Warum. Der Leser erhält einen Überblick über das Angebot und die Alleinstellungsmerkmale des Anbieters/der Produkte respektive Dienstleistungen. Auch für die Suchmaschine ist die Startseite superwichtig, denn sie wird vom Webcrawler* als erstes unter die Lupe genommen. Um eine gute Sichtbarkeit, engl.: Ranking, zu erzielen, muss der Text suchmaschinenfreundlich aufbereitet werden. Das bedeutet: alle wichtigen Suchbegriffe werden in dem Startseitentext aufgegriffen, strategisch wichtige interne Verlinkungen mit Ankertexten vorbereitet. Nach unserer Erfahrung ist eine Textlänge von mindestens 200 Wörtern ein SEO-Kriterium zur positiven Bewertung der Webseite.

*Ein Webcrawler ist ein Computerprogramm, das automatisch das World Wide Web durchsucht und Webseiten analysiert.(Quelle: wikipedia.org)

Konfliktpotenzial: viele Webseiteninhaber legen allergrößten Wert auf Grafiken, Bilder oder Animation, welche die Startseite dominieren sollen. Was sie nicht wissen ist, dass Google & Co. graphische Darstellungen nicht als relevanten Inhalt bewerten. Hier muss ein Kompromiss zwischen dem ästhetischen Anspruch und SEO-relevantem Content gefunden werden.

zu 2.a) Content-Strategie für Kategorieseiten

Hier ist mit einer Kategorieseite eine Produktübersichtsseite gemeint. Auch diese Seite erfüllt zwei Aufgaben: erstens, dem Leser eine Übersicht über die Produkte und relevante Informationen zu der Produktkategorie zu geben und zweitens, mit der Seite Relevanz für die Suchmaschine zu schaffen. Aus SEO-Sicht bieten Kategorieseiten wunderbares Potenzial, um weitere produkt- bzw. themenrelevante Suchbegriffe im Text zu platzieren. Voraussetzung zur Durchführung dieser Content-Strategie ist eine Kategorisierung der Produkte / Angebote, die auf der Webseite beworben / vorgestellt werden sollen. Eine saubere, zielgruppenorientierte Suchbegriffsanalyse liefert alle wichtigen Informationen für die Texterstellung der Kategorieseite.

Achtung: Viele Onlineshops vertun die Chance, mit Kategorieseiten SEO relevante Inhalte zu kreieren.

Zu 2.b) Content-Strategie für Produktseiten

Auf Produktseiten werden Artikel oder Dienstleistungen detailliert beschrieben, um dem Leser möglichst alle relevanten Inhalte zum Produkt zu liefern. Je verständlicher und korrekter ein Produkt beschrieben ist, umso einfacher wird dem Kunden die Kaufentscheidung gemacht. Produktseiten haben ebenfalls tolles Potenzial für suchmaschinenoptimierten Content. Auch hier ist eine Keyword Analyse die Basis für Content, der von Google & Co. positiv bewertet wird.

Zu 3. Content-Strategie für Themenwelten

Tchibo, Otto und der Onlineshop von RAABoThermmachen es vor: sie bieten ihren Lesern Themenwelten, mit denen sie sich identifizieren können. Eine einfache und clevere Idee, die zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt:

  • mit allerlei Wissenswerten und Tipps wird dem Leser ein Mehrwert geboten. Er erhält zum Beispiel Antworten auf Fragen wie: Wie gestalte ich meinen Garten? Welche Modefarben sind im Frühjahr aktuell? Was bringt eine Terrassenheizung? Themenwelten schaffen Kaufanreize, ohne plakativ zu sein. Eine elegante Überleitung zu den zum Thema passende Produkte befriedigt das Kaufinteresse.
  • aus SEO-Sicht eignen sich Themenwelten hervorragend, um wichtige themen- und zielgruppenrelevante Suchbegriffe zu vertexten.

Zu 4. Content-Strategie für FAQs und Wissenswertes

Kategorien auf der Webseite, die mit FAQ (Frequently Asked Questions) oder Wissenswertes betitelt sind, sind dankbare Bereiche, um beispielsweise folgendes vorzustellen:

  • erklärungsbedürftige Produkte zu beschreiben
  • auf Anwendungen einzugehen
  • häufig gestellte Fragen von Interessenten zu beantworten
  • Hintergründe zu beleuchten
  • Studien, Zertifikate oder ähnliches

Auch für diesen Bereich behalten wir SEO für die Content-Strategie im Hinterkopf. Die Basis bildet wieder einmal eine Suchbegriffsanalyse, in der recherchiert wird, was User interessiert. Daraus werden Fragen und Antworten erarbeitet, die eine hohe Publikumsrelevanz haben – und der Suchmaschine signalisieren: hier gibt es wichtige Infos zum Thema XY.

Zu 5. Content Strategie für Landingpages (Zielseiten)

Landingpages, zu Deutsch: Zielseiten, erfüllen eine wichtige Aufgabe. Sie befriedigen inhaltlich eine Suchanfrage, sei es im Rahmen einer AdWords-Kampagne oder der organischen Suche nach einem bestimmten Schlüsselwort, engl.: Keyword. Eine Landingpage ist im klassischen Sinn eine reine SEO-Seite, die vorrangig auf ein Keyword oder eine Keyword-Kombination abgefasst ist. Das heißt aber nicht, dass Sie dem Leser keinen Mehrwert bieten und dem Shop-Betreiber keine Umsätze generieren kann. Diese wichtigen Zielvorgaben werden bei der Erstellung von Landingpages leider immer noch allzu oft vernachlässigt. Anstatt dessen werden Keyword-optimierte Landingpages irgendwo versteckt in ein „Glossar“ gestellt in der Hoffnung, die Suchmaschine wird sie schon finden. „Vertanes Potenzial!“, lautet unsere Meinung dazu! Außerdem sind die Erfolgsaussichten, mit derart einfach gestrickten Landingpages heutzutage eine Rankingverbesserung zu erzielen, gering.

Zu 6. Content Strategie für „Über uns“ – Unternehmensdarstellung

Wer diesen Menüpunkt für wichtig erachtet, kann die Seite ebenfalls nutzen, um neben wichtigen Infos zum Unternehmen auch wichtige Suchbegriffe zu platzieren. Außerdem eignet sich die Seite, um einer Message/Unternehmensphilosophie ein klares Profil zu geben. Zum Beispiel: Umweltfreundlichkeit, faire Arbeitskonditionen, Umweltbewusstsein, soziales Engagement etc..

Zusammenfassung

Content ist ein umfangreiches Thema, das strategisches Know-how und eine klare Fokussierung auf die Zielsetzung einer Webseite voraussetzt. Content Management ist Teamarbeit von Textern, Analytikern, Programmierer und dem Kunden. Mit einem Redaktionsplan lassen sich alle Zielvorgaben transparent erfassen, Maßnahmen planen und kontrollieren.

Im nächsten Beitrag geht es weiter mit Content Strategien und Content Marketing in sozialen Netzwerken und auf externen Seiten.

Barrierefreies Webdesign

Barrierefreies Webdesign aus Sicht der Nutzer

Eine Zusammenstellung unterschiedlicher Hürden, die bei der Gestaltung von Internetinhalten in Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit von behinderten Menschen zu beachten sind.

In diesem Artikel geht es um die unterschiedlichen Probleme, die bei der Gestaltung von Webinhalten zum Tragen kommen, wenn man seine Inhalte auch Menschen mit Behinderungen zugänglich machen möchte.

Blinde Menschen

Problemstellungen und Lösungen

  • Bilder, Fotos, Grafiken sind unbrauchbar

    Sollen Bilder, Fotos oder Grafiken eingesetzt werden, so ist es zwingend erforderlich, dass diese im alt-Tag beschrieben werden. Ist für die Beschreibung des Bildes, Foto oder der Grafik mehr Platz vonnöten, so können Sie darauf verweisen, um an einer gesonderten Stelle die Grafik näher zu beschreiben. Als Beispiel schauen Sie sich die Dirndl Landingpage des Online-Shops aus Erfurt an. Dort sind alle Bilder konform mit alt-Texten versehen.

  • User lassen sich Webinhalte vorlesen

    Erstellen Sie Links die es dem User ermöglichen, Passagen zu überspringen, sich durch die Seite und das Navigations-Menü zu navigieren, lange Listen mit mehreren Einträgen, ASCII Art, und ähnliche Dinge, die schwierig oder langwierig zu hören sind, zu Überspringen.

  • Blinde nutzen häufig die Tab-Taste zum Navigieren von Links

    Stellen Sie sicher, dass Ankertext-Links einen sinnvollen Zusammenhang und Rückschlüsse auf die Zielseite liefern. Anker-Links wie, klicken Sie hier oder mehr dazu … Sind problematisch

  • Die Maus wird in der Regel nicht benutzt

    Verzichten Sie auf Skripte, die den Einsatz einer Maus erfordern. Bieten Sie als Alternative die Tastatur an und benutzen Sie das Formular onFocus anstelle von onMouseover.

  • Die Nutzung von Tabellen kann zu Verständnisproblemen führen

    Achten Sie bei Tabellen auf Spalten und Zeilen in der Kopfzeile (<th>). Wenn möglich, vermeiden Sie aufgeteilte Zeilen oder Spalten.

  • Komplexe Tabellen und Grafiken, die in der Regel visuell interpretiert werden müssen, sind unbrauchbar

    Bieten Sie eine Alternative als Zusammenfassung und / oder eine Text-Beschreibung an. Vorzugsweise auf der gleichen Seite oder mit einem Link zu einer anderen Seite.

  • Frames können nicht auf einmal „erfasst“ werden. Auf Frames muss separat zugegriffen werden und das kann zu einer Orientierungslosigkeit führen.

    Vermeiden Sie Frames wann immer es geht. Wenn Sie Frames verwenden, bieten Sie frame titles an, die ihren Zweck erklären
    (z.B.: „Navigations-Frame“, „Inhalt-Frame“, etc.).

  • Vermeiden Sie Farbkennungen und Farben zu Erklärungen

    Nutzen Sie zur Markierung und Unterscheidung auch andere Elemente als Farben.

  • Hinter einem Link erwartet ein User eine neue Quelle / Zielseite.

    Verzichten Sie auf die Verwendung von Javascript Links. (z. B. href =”javascript: function (this)”)

  • Screenreader / Bildschirm-Auslese-Programm lesen Web-Inhalte eins zu eins

    Stellen Sie sicher, dass komplexe CSS oder Tabellen-Layouts richtig gelesen und interpretiert und im Quelltext sauber dargestellt werden. Nur so können Screenreader / Bildschirm-Auslese-Programm die Inhalte verständlich interpretieren.

  • Videos können nicht interpretiert werden

    Nutzen Sie anstelle von Videos Tonaufnahmen, die sich über das Zuhören erklären.

Farbenblinde Menschen

Problemstellungen und Lösungen

  • Farben mit ähnlichem oder schwachem Kontrast sind oft nicht zu unterscheiden

    Nutzen Sie kontrastreiche Farben. Verzichten Sie auf Farben um Bedeutungen zu vermitteln oder ergänzen Sie die Farbkennung um Textpassagen.

Menschen mit geringem Sehvermögen

Problemstellungen und Lösungen

  • User verwenden häufig Bildschirm, Vergrößerungsgeräte oder anderen technischen Hilfsmittel

    Um einen Artikel für den horizontalen Bildlauf zu reduzieren, verwenden Sie relative anstelle von absoluten Einheiten (z.B.: Verwendung von % für “table widths”, statt Pixel)

  • Texte in Grafiken können nicht ohne spezielle Software vergrößert werden. Oftmals wird die Grafik verpixelt dargestellt

    Verzichten Sie auf Texte in Grafiken. Wenn es nicht anders geht, verwenden Sie Anti-Aliasing / Kantenglättung, um den Text klar und lesbar darzustellen.

Taube Menschen

Problemstellungen und Lösungen

  • Ton / Audio ist unbrauchbar

    Stellen Sie die Tonaufnahmen auch in Schriftform zur Verfügung. Sorgen Sie bei Videos für synchrone Untertitel.

Menschen mit motorischen Behinderungen

Problemstellungen und Lösungen

  • User sind möglicherweise nicht in der Lage, die Maus zu benutzen

    Stellen Sie sicher, dass alle Funktionen über die Tastatur erreichbar werden (Tab-Navigation und das Springen von Link zu Link).
    Stellen Sie sicher, dass die Tab-Reihenfolge logisch ist und bei der Benutzung keine Probleme mit der Navigation entstehen.

  • User können ermüden, wenn Sie „puff-and-sip“ (SNP) oder ähnliche adaptive Technologien nutzen.

    Stellen Sie eine Methode für das Überspringen langer Listen, vergleichbarer Inhalte, Links oder ähnliches zur Verfügung.

  • Users werden unter Umständen Software zur Steuerung und Kontrolle des Computers mit Ihrer Stimme nutzen.

    Die Stimmsteuerungs-Software kann nie so genau navigieren wie es eine Maus tut. Stellen Sie daher sicher, dass alle Funktionen auch über die Tastatur erreichbar werden.

Menschen mit eingeschränkter Wahrnehmung

Problemstellungen und Lösungen

  • Es kann verwirrend sein, komplexe Layouts oder inkonsequente Navigationen zu verwenden.

    Vereinfachen Sie das Layout so weit wie möglich. Verzichten Sie auf alles, was überflüssig ist.
    Wenn möglich, ziehen Sie die Navigation konstant auf allen Seiten durch.

  • User haben Schwierigkeiten langwierige Texte zu verstehen

    Bilden Sie gegebenenfalls Gruppen und strukturieren Sie ihre Textinformationen unter logischen und semantischen Überschriften.
    Gliedern Sie die Informationen in überschaubare Abschnitte.

  • Präsentieren Sie Ihre Informationen umfangreich und detailliert

    Für ein besseres Verständnis ergänzen Sie die Texte um Abbildungen oder andere Medien, und umgekehrt.

Quelle: Originalartikel auf Englisch von webaim.org

Personalisiertes Webdesign

Personalisiertes Webdesign für Menschen mit Behinderungen

Überlegungen zum Design von Websites:
Gibt es ein passendes Design für Alle?

Argumente für personalisiertes Webdesign

Bei Websites und sowie bei Kleidung, gibt es nicht die eine Größe, die allen passt. Menschen mit mittelschwerer oder schwerer geistiger Behinderung, zum Beispiel, können von Designs profitieren, die sich radikal von den Entwürfen für ein allgemeines Publikum unterscheiden. So können für Personen mit eingeschränkter Sehfähigkeit Websites speziell für ihre Bedürfnisse entwickelt werden, mit extra großer Schrift, mit kontrastreicheren, schmaleren Seitenformaten usw. Für Menschen, die taub sind, können begleitende Avatare (animierte Menschen mit Gebärdensprache) hilfreich sein, und die Menschen, die blind sind, können von den vereinfachten Webdesigns profitieren.
Einige Experten für Barrierefreiheit befürworten spezielle Designs für jede Art der Behinderung zu entwickeln. Diese Art von Spezialisierung könnte, wenn sie richtig gemacht wird, die unterschiedlichen Bedürfnisse und Präferenzen der Nutzer in einer Weise berücksichtigen, die mit „Eine-Größe-passt- Allen“-Designs einfach nicht möglich ist. Einige Experten haben ausgefeilte Methoden zum Speichern von Benutzereinstellungen in Datenbanken erstellt. Andere haben vorgefertigte Templates für jede Hauptkategorie von Behinderung entwickelt. Einige erlauben es Benutzern, Stylesheets “on the fly ” einzuschalten, während sie sich die Webseite ansehen. Einige dieser Techniken sind erfolgreich, andere nicht. In allen Fällen war die Absicht gut, unabhängig vom Ergebnis.
Vielleicht das stärkste Argument für einen personalisierten Design-Ansatz, ist, dass es Web-Inhalte schaffen will, die wirklich für jeden zugänglich sind. Individualisierte Designs versuchen zu erreichen, was ein allgemeines Design kann selten, wenn überhaupt: sie erfüllen alle Bedürfnisse auf ideale Weise, und das nicht nur minimal.

Argumente gegen personalisiertes Webdesign

Trotz der wunderbaren Möglichkeiten der Bewegung für personalisierte Webdesigns, gibt es mehrere Probleme mit diesem Ansatz. Das größte Problem ist, dass personalisierte Designs schwierig zu erstellen und zu pflegen sind. Es erfordert große Vorinvestitionen an Zeit und Mühe, um verschiedene Versionen von Websites für jede der wichtigsten Arten von Behinderungen zu entwerfen. Die folgenden Aspekte sollten berücksichtigt werden:

Diese Fragen erweisen sich als recht heikel, wenn man sie sorgfältig analysiert.

  • Wenn eine Aktualisierung für eine Webseite nötig ist, wird dieses Update dann auf allen seinen verschiedenen Versionen übernommen?
  • Was passiert, wenn eine der Versionen zusätzliche Symbole und Illustrationen für Menschen mit kognitiven Behinderungen hat?
  • Werden diese Symbole und Abbildungen zum gleichen Zeitpunkt, wie der Text aktualisiert werden?
  • Wer entwickelt die Symbole und Abbildungen zu Beginn?
  • Gibt es mehrere Versionen des Textes für verschiedene Lese-Stufen und Fähigkeiten? Wie würde diese aktualisiert werden?

Ein weiteres Problem mit dem personalisierten Design-Ansatz ist, dass er immer noch einige Arten von Behinderungen auslässt. Es ist völlig unpraktisch, zu versuchen, eine Website für jede erdenkliche Art von Behinderung entwerfen. Es gibt einfach zu viele Arten von Behinderungen.

Zudem haben Menschen mit der gleichen Art von Behinderung oft unterschiedliche Präferenzen. Einige Nutzer von Bildschirmlesegeräten schätzen die Navigations-Links oben wie auf dieser Seite. Andere, bevorzugen sie unten an der Seite. Manche Menschen mit schlechtem Sehvermögen bevorzugen schwarzen Hintergrund mit gelb, vergrößertem Text. Andere bevorzugen weißem Hintergrund mit schwarz, vergrößertem Text. Einige Menschen, die taub sind, lesen lieber Text. Andere bevorzugen es, die Gebärdensprache zu sehen. Es ist unmöglich zu sagen, dass irgendeine Design-Version alle Präferenzen irgendeiner Art von Behinderung abdecken könnte.

Fazit

Die Ziele des personalisierten Design-Ansatz sind lobenswert: allen gerecht zu werden. Wenn die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stehen, kann der Aufwand dieses Ansatzes sich aus der Sicht des Benutzers lohnen. Meist stehen diese zusätzlichen Mittel aber nicht zur Verfügung. Dann ist es einfach praktischer, mit einem einzigen Design eine möglichst breite Palette von Personen zu erreichen. Keiner der Ansätze ist trivial. Beide erfordern eine gut durchdachte Planung, aber der Ein- Design-Ansatz ist die vernünftigste Wahl.

Nur-Text-Versionen von Websites

Einführung

Einer der Mythen der Online-Barrierefreiheit bzw. Zugänglichkeit ist, dass Menschen mit Behinderungen von Nur-Text-Versionen profitieren. Die Wahrheit ist, dass praktisch niemand mit einer Behinderung in irgendeiner Weise von einer Nur-Text-Version profitier. Nur-Text-Versionen sind von einigem Nutzen für Menschen mit langsamen Internet-Verbindungen, aber nicht für Menschen mit Behinderungen (es sei denn, dass sie eine langsame Internet-Verbindungen haben). In fast jedem Fall wäre es besser – in der Regel viel besser – die ursprüngliche Version zu reparieren, als eine alternative Nur-Text-Version zu erstellen.

Warum einige Leute denken, Nur-Text-Websites bedeute bessere Zugänglichkeit

Anfänger sind beim Thema Barrierefreiheit im Netz in der Regel am meisten vertraut mit den Fragen der Zugänglichkeit relevant zur Blindheit. Wenn es um Barrierefreiheit geht, denken sie an Screenreader (Bildschirmlesegeräte) und Alt-Text für Bilder. Sie haben nicht annähernd so viel nachgedacht über Menschen, die taub sind, Menschen mit motorischen Behinderungen oder Menschen mit Anfallsleiden (seizure disorders?), Farbenblindheit, Sehschwäche oder kognitiven Behinderungen. Mit diesem starken Fokus auf Blindheit, ist eine Nur-Text-Version sinnvoll, von der  Benutzer profitieren, die keine Bilder, Grafiken oder Illustrationen brauchen. Dieser Logik folgend können Entwickler mit der Schaffung einer Nur-Text-Version einiges an Mühe (und Geld) sparen, weil es nicht nötig ist, Grafiken einfügen und alt-Text hinzuzufügen. Teile dieser Logik sind wahr. Menschen, die keine Grafiken sehen können, brauchen keine Grafiken. Das Hinzufügen von alt text ist ein zusätzlicher Schritt, der vermieden werden kann, wenn überhaupt keine Grafiken verwendet werden. Andere Teile dieser Logik, treffen jedoch nicht zu.

Diese Fälle sprechen gegen Nur-Text-Versionen von Websites

Einseitige Ausrichtung gegen das gesamte Spektrum der verschiedenen Arten von Behinderung

Das wichtigste Argument gegen Nur-Text-Versionen ist, dass sie nicht erreichen, was sie erreichen sollen. Nur-Text-Versionen unterstützen nur eine Art der Behinderung: Blindheit. Websites mit Nur-Text-Versionen sind Beweise dafür, dass die Website-Designer Barrierefreiheit im Netz nicht verstanden haben. Sie denken, dass sie mit der Nur-Text-Version die Seite barrierefrei erstellt hätten, dabei haben vernachlässigt, auf die Bedürfnisse aller anderen Arten von Behinderung einzugehen.

Die Notwendigkeit von Grafiken und visuellen Darstellungen

Beachten wir Menschen mit Legasthenie oder kognitiven Behinderungen. Wie kann eine Seite voller Text -und nur Text- die Zugänglichkeit für diese Personen erhöhen? Für einige dieser Personen könnten mehr Grafik, mehr Multimedia und mehr CSS-Styling sehr nützlich sein. Eine Nur-Text-Seite ist ziemlich kontraproduktiv für die Fälle und ist für diese Personen weniger zugänglich als die ursprüngliche grafische Version.

“Regular” Websites sind transformierbarer

In gewissem Sinne ist die reguläre Version einer Website, auch wenn sie Grafiken und Styles beinhaltet, bereits eine Nur-Text-Version. Screenreader (Bildschirmlesegeräte) können nur Text lesen, daher ignorieren sie die grafischen und stilistischen Elemente von Web-Inhalten. Screenreader versuchen nicht, die visuelle Information eines Bildes zu interpretieren, sie lesen einfach die Alt-Attribute, das bereits ein “Nur-Text”-Format ist. In den meisten Fällen haben die visuelle Präsentation und CSS-Stile keinerlei Auswirkungen auf die Art und Weise, wie ein Screenreader den Inhalt liest. In anderen Worten, was Screenreader-Nutzer erfahren ist bereits eine Nur-Text-Version der Website. Die Vollversion wurde in eine Nur-Text-Version umgewandelt.
Allerdings gibt es für den durchschnittlichen Verbraucher keine verfügbaren Technologien, die Nur-Text-Versionen in grafische Versionen umzuwandeln, oder geeignete Styles zu erstellen, wo vorher keine existierten. Nur-Text-Versionen lassen nicht leicht in andere Formate umwandeln.

Diskriminierung: Wenn getrennt dann aber Gleich

Ein weiteres wichtiges Argument gegen die Nur-Text-Versionen einer Websitte ist, dass sie eine Art von Internet-Diskriminierung darstellen. Durch die vermeintlichen getrennten Versionen, die nie gleich sind, ähnlich wie bei Klassenräumen mit Rassentrennung, sind nach Fähigkeiten getrennte Webseiten selten gleich.
Selten nehmen sich Designer die Zeit und Mühe, die erforderlich ist, um Nur-Text-Versionen ebenso nützlich und robust wie die regulären Versionen zu machen. Oft werden wichtige Informationen ganz weggelassen. Auf der psychologischen Ebene senden die Nur-Text-Versionen eine Nachricht an Menschen mit Behinderungen:

„Sie können nicht zur Haustür eintreten. Probieren Sie stattdessen bitte die Hintertür.“

Menschen mit bestimmten Behinderungen erhalten so einen Status zweiter Klasse, ist zwar nicht die Absicht von Nur-Text-Versionen, aber dennoch ist es manchmal das Ergebnis.

Falsches Gefühl der Sicherheit

Ein drittes Problem ist, dass Nur-Text-Wbsites den Entwicklern ein falsches Gefühl der Sicherheit geben können. Sie denken vielleicht, dass sie mit ihren Nur-Text-Version, Verpflichtungen in Punkto Zugänglichkeit erfüllt haben. Sie bedenken aber nicht, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, wie Untertitel für ihre Videos, notwendige zusätzliche Illustrationen zur Hauptversion, oder sogar fehlender Alt-Text für Bilder. Barrierefreiheit ist nicht etwas, das ein für alle Mal mit der Umsetzung der einen Lösung gelöst werden könnte. Barrierefreiheit erfordert eine sorgfältige Planung und ständige Überprüfung. Die vermeintliche Lösung des Problems kann Entwickler einlullen, so dass sie denken, sich nicht weiter für die Barrierefreiheit der Webseite kümmern zu müssen.

Schwer zu pflegen

Auf einer praktischen Ebene können Nur-Text-Versionen schwierig zu pflegen sein. Weil sie die metaphorische “Hintertür” darstellen, neigen Designer dazu sie zu vernachlässigen. Updates werden nicht immer auf der Nur-Text-Version vorgenommen und dann dauert es nicht lange, bis die Informationen veraltet und ungenau sind. Einige Entwickler haben ausgeklügelte Systeme entwickelt, um sicherzustellen, dass Nur-Text-Versionen stets up-to-date mit den regulären Versionen sind. Einige halten die Inhalte in einer Datenbank und stellen ihn durch verschiedene Vorlagen und / oder Stylesheets zur Verfügung. Andere nutzen die Text-Transcoder von Drittanbietern, um das gleiche Ziel zu erreichen. Mit der Anwendung dieser Art von Systemen, kann zwar die Fragen der Wartung gelöst werden, aber sie lösen nicht die anderen Probleme bei der Verwendung Nur-Text-Versionen.

Wann sollte man das Webdesign in Nur-Text-Versionen verwenden?

Trotz all der Argumente gegen Nur-Text-Seiten, gibt es für Web-Entwickler einige seltene Situationen, die für eine Nur-Text-Lösung sprechen. Vielleicht wäre ein interaktives Multimedia-Element zu schwierig für Bildschirmlesegeräte lesbar zu machen. Ein Nur-Text-Version könnte zu einem Rückschritt werden, wenn sie versucht zu erklären, was das interaktive Multimedia-Element erreichen soll. Erreicht man damit wahre Barrierefreiheit? Kann die  Nur-Text-Version ein komplexes interaktives Multimedia-Element wiedergeben? Nein, natürlich nicht. In diesen Fällen ist jedoch, etwas in der Regel besser als nichts, und eine Nur-Text-Version ist zumindest ein Versuch etwas zur Verfügung zu stellen. Man könnte argumentieren, dass solch ein Multimedia-Element entweder entfernt werden sollte oder so neu gestaltet, dass es Nutzer von Bildschirmlesegeräten zugänglich gemacht wird. Sie haben einen Punkt. Wo möglich, sollten Multimedia direkt zugänglich gemacht werden. Auf der anderen Seite, manchmal sind dies Probleme der Entwickler-Steuerung, z. B., wenn das Multimedia-Element durch eine dritte Partei erstellt wird. Daher ist Vorsicht geboten. Verwenden Sie Nur-Text-Versionen bei Bedarf, um bestimmten Arten von Behinderungen gerecht zu werden – und nur bei Bedarf.

Quelle: Originalartikel auf englisch von webaim.org

Above the Fold

Above the Fold – Definition

Above the fold ist der erste, sichtbare Bereich, bei der Betrachtung einer Webseite ohne scrollen zu müssen. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Printbereich und beschreibt zum Beispiel den oberen Bereich einer Zeitung, nämlich die erste Falzung. Im Online Marketing ist der Bereich oberhalb des Falzes sehr entscheidend. Innerhalb der Landing-Page muss hier die wichtigste Botschaft für den User und den Bot untergebracht werden und zur nächsten Handlung auffordern. Und das ohne zu scrollen, sonst wäre es „below the fold“.

Handelt es sich um eine Conversion orientierte Webseite, so sollte hier eine klare und eindeutige Call-to-Action vorhanden sein. (Button, Download, Unique Selling Proposition / USP, Produktabbildung, usw.)

Above the Fold: Beispiel Landingpage

above-the-fold-landingpage

Ist die Webseite informationsgetrieben, so sollte „above the fold“ die wichtigste Botschaft für den User und die Suchmaschine abgebildet werden.

Für einen Blogartikel bedeutet das:

  • H1- und H2-Überschrift
  • kurze Zusammenfassung des Artikels
  • oftmals in fetter Schrift
  • ein Bild
  • Datum- und Autorenangaben
  • ggf Anzahl der Kommentare

Google bewertet den Bereich „above the fold“ sehr genau. Wird im oberen Bereich einer Webseite zu viel Werbung abgebildet, kann es sein, dass die Seite nicht so gut rankt. Dieses Vorgehen von Google betrifft allerdings die ganze Domain, also nicht die einzelne Webseite. Es ist gestattet auf einigen, wichtigen Seiten viel Werbung “above the fold” abzubilden wenn das Verhältnis im Bezug auf den Gesamtwebauftritt stimmt und einige Webseiten so gut wie werbefrei sind.

Alle Informationen welche „above the fold“ zu sehen sind und somit im Quellcode sehr weit oben stehen, werden von den Suchmaschinen mit einem besonders hohem Gewicht, bei der Relevanzermittlung in Bezug auf eine bestimmte Keywordphrase bewertet.

In Bezug auf die SERPs beschreibt „above the fold“ die top 5 der Suchergebnisseite und ist somit Ziel der Suchmaschinenoptimierung.