SEO alleine garantiert noch keinen Umsatzwachstum im Onlinehandel!

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Viele Seitenaufrufe aber keine Verkäufe? Schlechte Usability sorgt für Umsatzstagnierung!

„Es sind oft banale Dinge, die den Verkaufsprozess ins Schleudern bringen“, weiß Julian Raab, Geschäftsführer der POM Online Marketing Agentur. Eigentlich haben Unternehmen, deren Internetseite häufig angeklickt werden, bis dahin alles richtig gemacht. Die meisten haben SEO-Maßnahmen angewandt, um die Sichtbarkeit ihrer Produkte oder Services für avisierte Zielgruppen in den Suchmaschinen zu erhöhen und können sich über gute Platzierungen (Rankings) freuen.

Nur, was helfen viele Seitenansichten, wenn darüber hinaus keine Verkäufe stattfinden?

Durch gezielte Suchmaschinenoptimierung (SEO) können Besucherströme ganz gezielt auf eine Homepage, respektive Produkt- oder Serviceseite gelenkt werden. Ein Indiz für gutes SEO ist, wenn sich nach der Maßnahmen mehr Besucher auf der Seite tummeln als vorher. Damit ist die Aufgabe aus SEO-Sicht erfüllt, aber nicht aus der Sicht von Online Marketing. Aufgabe des Online Marketing ist es nun, die Erwartungshaltung der Besucher zu erfüllen. Wird ein Internetauftritt dem nicht gerecht, verliert der User das Interesse und wendet sich ganz schnell wieder ab. Eine vertane Chance!

„Gebt den Besuchern eures Onlineshops das, was sie brauchen und macht sie so zu Kunden!“

Mit Tools wie Google Analytics lässt sich das Besucherverhalten auf einer Internetseite leicht nachvollziehen. Man sieht, wie viele Besucher auf der Seite waren, wie hoch die Absprungraten sind und wie lange die Verweildauer der User ist. Folgende Infos lassen darauf schließen, dass der Seitenbesucher nicht das gefunden hat, wonach er gesucht hat:

Negativ-Indikatoren sind

• kurze Verweildauer
• hohe Absprungraten
• viele Abbrüche des Bestellprozesses
Treffen ein oder mehrere Negativ-Indikatoren zu, besteht dringender Handlungsbedarf. Dies alles sind ernstzunehmende Belege dafür, dass die Seite nicht zum Verkauf bzw. zu einer Handlung des Users animiert – auch wenn sie SEO-konform aufgebaut sein mag. Das ruft wiederum Online Marketing Profis auf den Plan, um gute Besucherzahlen auch in gute Verkaufszahlen zu konvertieren.

Die wichtigsten Schritte für einen verkaufsstarken Internetauftritt

1. Die Usability-Analyse

Die Usability-Analyse stellt die Benutzer- und Bedienerfreundlichkeit eines Onlineauftritts auf den Prüfstand. Darin werden folgende Fragen beantwortet

  • landet der vom User eingegeben Suchbegriff auch wirklich auf der relevanten Seite des Anbieters?
  • wie übersichtlich ist die Seite aufgebaut, bzw. erkennt der Besucher auf den ersten Blick, worum es geht?
  • sind alle zentralen Infos zu einem Produkt oder Service „above the fold“, also auf den ersten Bildschirmblick, lesbar?
  • ist die Navigation/Menüführung einfach (one click) oder wird der Besucher über Umwege zu weiteren Interessenschwerpunkten bzw. zum Bestellprozess weitergeleitet?

2. Erfolgreiche Verkaufsförderung

Welche verkaufsfördernden Maßnahmen sind integriert, die  Besuchern und potenziellen Kunden

  • Sicherheit geben, zum Beispiel über sichere Bezahlfunktionen und Shop Siegel wie „Trusted Shop“.
  • Vertrauen erwecken und Seriosität vermitteln,  zum Beispiel durch glaubwürdige Kundenbewertungen und Infos mit belegtem Wahrheitsgehalt. Prüfsiegel wie TÜV etc. sind weitere vertrauensbildende Maßnahmen.
  • Transparenz bieten, über Kosten, Produktinformationen, Bestellprozesse und Lieferkosten.

FAZIT: Nach SEO warten also noch umfangreiche Aufgaben, die sich der Verkaufsstrategie und Usability widmen, sowohl technisch als auch inhaltlich. Wer diese Aufgaben – mit oder ohne externe Hilfe – erfolgreich meistert, darf sich nicht nur guter Besucherzahlen erfreuen sondern auch von guten Umsätzen profitieren.

Veröffentlicht von

Julian Raab

Julian ist Geschäftsführer der RAAB Online Marketing UG und leidenschaftlicher SEO / Web-Evangelist. Seine Funktion bei besteht aus der strategischen Online-Marketing Beratung, SEO Konzeption und Key-Account-Management.

15 Gedanken zu „SEO alleine garantiert noch keinen Umsatzwachstum im Onlinehandel!“

  1. hey,

    richtig richtig guter Artikel! Kann dir da vollkommen zustimmen. Usability und Conversion sind Key in meinen Augen! Wenn ich mehr User davon überhaupt kann mein Produkt oder meine Dienstleitung zu kaufen, dann kann ich mit deutlich weniger Traffic erfolg haben.

    Darum also erstes diese Punkte optimieren und dann auf den Traffic schauen. Natürlich wird es schwer Veränderungen an der Conversion zu messen, wenn man zu wenig Traffic hat. Also ganz darf man den Traffic also nicht vernachlässigen 🙂

    Liebe Grüße Dietrich

  2. Sehr interessanter Artikel! Ich bin auch der Meinung, dass neben SEO der Content sehr wichtig ist. Danach wurde ja auch gesucht.
    Bei meiner ersten Seite habe ich mich hauptsächlich auf guten Inhalt konzentriert. Diese erschien jedoch nicht in den ersten 100 Suchergebnissen. Somit musste ich sie unbedingt SEO optimieren, damit sie überhaupt gefunden wird. Für mich ist daher SEO genauso wichtig wie guter Content.

  3. Die Theorie ist einfach und klar! Aber die Umsetzung ist zumeist schwer. Im besten Fall werden Daten gesammelt und ausgewertet. Im Anschluss werden Handlungsmaßnahmen abgeleitet. Das ist meiner Meinung nach einer der besten Wege seinen Online-Shop zu optimieren. Es ist ein langwieriger Optimierungsprozess, der sich aber durchaus lohnen kann!

    VG
    Boris

  4. Gefällt mir wirklich gut der Artikel. Gerade den Bereich Sicherheit habe ich bis jetzt in Analysen immer eher vernachlässigt, wirklich ein guter Tipp. Ich denke aber das gerade der Bereich Usability bei gutem Online Marketing immer hohe Priorität haben sollte und auch noch vor Nutzererfahrung stehen sollte. Hier sollte natürlich immer ein gutes Verhätnis zwischen Benutzerfreundlichkeit und Benutzererfahrung gefunden werden sollte und auch Zielgruppe und Branche mit in eine SEO Analyse einfließen sollte.

  5. Hallo,

    sehr guter Artikel! Aber ein SEO der die oben genannten Punkte nicht beachtet ist in meinen Augen kein SEO. Denn auch ein Suchmaschinenoptimierer sollte die Umsatzzahlen und Conversions im Auge haben. Denn nur Traffic auf eine Seite zu bekommen ist meist kein Problem. Daher gehört eine gesamtheitliche Strategie, welche unter anderem die conversion-Optimierung und auch die Usability-Optimierung einer Seite beinhaltet in jede SEO-Werkzeugkiste

  6. Ohhja, die genannten Probleme hatte bestimmt jeder schon mindestens einmal. In der Hinsicht halte ich mich an folgende Prämisse: „Probieren geht über studieren“. Eine Seite ist nie perfekt und muss fortlaufend angepasst werden.

    LG.

  7. Vielen Dank für die hilfreichen Tipps. Als SEO wird man schnell betriebsblind und vergisst, dass Traffic ohne Conversion vollkommen wertlos ist. Interdisziplinäre Strategien werden meiner Meinung nach immer wichtiger, v.a. da die Ansprüche der Nutzer an die Usability stetig steigen.

    1. Hi Marc, ja, man muss die SEO-Brille manchmal abnehmen,um den Überblick zu behalten. Und vor allem, um die Beürfnisse des Users nicht aus dem Auge zu verlieren, bzgl. Usability, wie du richtig beschreibst. Danke für deinen Input.

  8. Hallo Barbara,
    das sehe ich genauso. Wir bekommen auch regelmäßig Anfragen ala “ ich möchte mit diesem Suchbegriff auf Seite 1 bei Google stehen“. Wenn man sich dann die Webseiten bzw. Shops ansieht fragt man sich unweigerlich: Warum?
    Es sind kaum Produkte vorhanden bzw. vernünftige Informationen . Es scheint so, dass viele Leute Geld im Internet verdienen möchten – aber nichts dafür tun wollen.

    1. Hallo Maik, das kennen wir auch. In solchen Fällen raten wir den Kunden dazu, zunächst einmal Content aufzubauen. Das beginnt bei den Basics: ordentliche Produktbeschreibungen mit allen dazugehörigen Infos. Natürlich gibt es auch Dienstleister, die keine große Fülle an Produkten/Dienstleistungen haben. Aber auch hier lasen sich Lösungen finden mit informativem Content, Ratgebern, FAQs etc, um die Seite nicht nur für Google, sondern vor allem für den Leser interessant zu gestalten, Kaufanreize zu schaffen und ein gutes Ranking zu erzielen. Natürlich muss der Kunde diesen Argumenten gegenüber aufgeschlossen sein, damit man zielführende Maßnahmen ergreifen kann. Wer nicht, dem ist leider auch nicht zu helfen…..Sonnige Grüße, Barbara

  9. Sistrix, Analytics und Co können auch einen komplett falschen Eindruck erwecken. Trotz steigender Werte kann der Umsatz auf der Strecke bleiben. Daher sollte man sich immer genau die Daten ansehen und dabei Kanäle, Keywords und Traffic ansehen. Erst nach einer Analyse aller Daten kann man das Ergebnis bewerten.

  10. Ein interessanter Artikel der grundsätzlich richtig ist. Nur sehe ich die „hohe Absprungraten“ nicht unbedingt als negativ an, denn wenn der Besucher z.B. nach einem bestimmten Thema sucht, auf die Seite kommt, die Information findet und uns über Telefon oder über E-Mail kontaktiert und dann wieder „verschwindet“ sieht Google Analytics das hohe Absprungrate an (1 besuchte Seite).
    Das ist nicht negativ. Negativ ist, wenn der User eine Suchanfrage stellt, eine Seite aufruft und diese wieder verlässt um danach auf das nächste Ergebnis zu klicken. Dann ist offensichtlich dass er nicht das gefunden hat was er suchte (auch wenn er nur mehr Angebote vergleichen will).

    1. Sehr interessanter Artikel, welcher wichtige Fakten zur Bindung und letztlich Konvertierung von Benutzern auf den Punkt bringt. Man sollte auch beachten, dass entsprechende Analyse bzw. Vorteilhaftigkeitsanalysen im Vorfeld gut durch Dummysites möglich sind. So kann man im Vorfeld hoher Investitionen bereits gut ausloten ob es potentiell Besucher gibt und ob diese auch kaufen würden.
      Zum Kommentar von Florian:
      Unter der Annahme, dass sich der Benutzer nicht verirrt hat nehme ich eher die Sicht des Blogbeitrags ein.
      Hohe Absprungraten sind definitiv auf schlechte UX/Usability und nicht passenden Content zurückzuführen.
      Ein Benutzer, welcher auf eine e-Commerce Seite geht und dann zum Hörer greift scheint mir eher die Ausnahme zu sein.

  11. Sehr lesenswerter Artikel, der einige sehr hilfreiche Tipps bietet. Wenn man Erfolg haben möchte sollte man die auch beherzigen und mehr auf die Kunden zu gehen. Ich würde sagen Social Media wird in Zukunft noch mehr eine Rolle spielen, diesen Aspekt sollte man auch nicht aus den Augen vorweg lassen.

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